Tennisschuhe für den Sandplatz Mizuno Wave Exceed Tour Clay der 6. Generation vollenden zehn Jahre dieser ultraleichten Schuhserie. Zur Rezension bekam ich die spezielle Jubiläumsversion in einer Kombination von Schwarz und Gold, die absolut fantastisch aussieht.
Ich muss sagen, dass diese Schuhe mit ihrem Design alle Tennisspieler erobern werden. Es bleibt die Frage, ob es das neue Update schaffte, an die vorherigen Erfolge dieser beliebten Serie anzuknüpfen. Willst du die Wahrheit hören? Das neue Modell übertraf praktisch in jeder Hinsicht die Erwartungen.
Sie sind nicht mehr ultraleicht
Das Modell Wave Exceed Tour gehörte schon immer zu ultraleichten Schuhen. Bei der vierten Generation der Schuhe, die ich im Jahr 2021 rezensiert habe, habe ich bei der Größe UK 10,5/EUR 45 351 g pro Schuh gemessen. Das mag zwar nicht das geringste Gewicht sein, dem ich bei Schuhen begegnet bin, dennoch gehören die Schuhe in die Kategorie leichter und sehr leichter Tennisschuhe.
Die 6. Generation von Mizuno Wave Exceed Tour nahm fast 50 Gramm zu, zugunsten einer besseren Stabilität und Beständigkeit. Und dies kann nicht unbedingt als Nachteil betrachtet werden.
Die Schuhe erschienen mir von Anfang an robuster. Sie geben einem nicht mehr das Gefühl der Leichtigkeit, wie früher. Das muss aber nicht unbedingt von Nachteil sein, solange es zu Gunsten einer besseren Haltbarkeit, Stabilität und des Komforts ist.
Im Vergleich zu anderen Modellen sind es immer noch relativ leichte Schuhe, obwohl ich sie jetzt nicht mehr in die Kategorie der ultraleichten Schuhe einordnen würde. Die Schuhe zielen nun auf ein möglichst breites Publikum fortgeschrittener und erfahrener Leistungsspieler.
Was hat sich eigentlich geändert?
Es ist nicht gerade wenig. Fangen wir beispielsweise bei dem gebogenen Hinterbereich des Schuhs an. Bei der vorigen Generation stellte Mizuno einen deutlich offenen Fersenbereich vor, der zwar ein einfaches Anziehen der Schuhe ermöglichte, aber eine deutlich negative Auswirkung auf die Verankerung des Fußes im Schuh hatte. Spielerinnen und Spieler beschwerten sich darüber, dass der Schuh hinten nicht eng genug sitzt und man beim Spiel das Gefühl hat, dass man aus dem Schuh herausrutscht.
Das neue Modell hat diese Krümmung etwas mehr begradigt, allerdings habe ich immer noch den Eindruck, dass ich in den Schuhen besser verankert sein könnte. Hoffentlich kehrt Mizuno eines Tages wieder zum klassischen geschlossenen Fersentyp zurück, wie er bei der 4. Generation im Jahr 2021 war.
Der Schuhschaft besteht wieder aus einer Kombination aus Netzgewebe und einem elastischen Schutzkäfig aus 3D-Solid-Gummi. Im inneren Zehenbereich des Schuhs ist der Schutz jetzt gründlicher und dieser kritisch beanspruchte Teil ist vollständig mit kleinen Gummivorsprüngen versehen.
Die Schnürung bietet 6 Löcher für Schnürsenkel, wobei es zwischen mehreren Löchern Aussparungen im Obermaterial gibt, die sog. Dyna-Eyelet-Wrap. Diese Lösung hilft dir, den Schuh besser festzuziehen, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Schuh fester geschnürt ist.
Die Zunge ist auch hier minimalistisch und für besseren Sitz in 3 Teile unterteilt. Was mich daran aber stört, ist, dass sie sehr kurz ist. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob die Schuhe keine Zunge hätten. Außerdem ist die Zunge sehr dünn, sodass die Schnürsenkel manche Spieler irritieren können, wenn sie festgezogen sind. Mich hat es zum Glück, auch dank dickeren Socken, nicht gestört.
Deutlich bessere Dämpfung
Die größten Änderungen wurden bei dem Schuh aber im mittleren Bereich vorgenommen, d.h. im Dämpfungs- und Stützbereich. Im Fersenbereich findet man wieder die jahrelang bewährte Technologie Mizuno Wave. Außerdem haben die Designer mehr Dämpfungsmaterial verwendet, das sich ganz hinten leicht anhebt, um dem Fuß bessere Stabilität und Stütze zu geben.
In Richtung Spitze ist die Zunahme an Dämpfungsmaterial auch bemerkbar. Auch deshalb ist der Schuh so viel schwerer als die vorherigen Generationen. Mizuno hat den Wave Plate Torsionsstabilisator vergrößert und sein Design angepasst. Jetzt reicht er bis zum Zehenbereich des Schuhs.
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So ist der Schuh allgemein robuster, stabiler und weniger anfällig für Verdrehungen. Das wird vor allem diejenigen erfreuen, die über eine stärkere körperliche Verfassung verfügen und etwas mehr wiegen, für die die vorherige ultraleichte Ausführung nicht sehr geeignet war.
Die Änderung, die man am stärksten merkt, ist die Verwendung von extra leistungsfähigem Dämpfungsschaum Mizuno Enerzy NXT im Zehenbereich. So ist der Schuh vorne komfortabel, aber dennoch sehr empfindlich. Ein Stück weiter hinter dieser Dämpfung platzierte Mizuno ein ca. 4 cm langes Blatt, das am Ende ihrer Zehen als Sprungbrett wirkt.
Sobald Sie Ihr Gewicht auf den Schuh übertragen oder einen Split-Step machen, äußert sich das Zusammenspiel dieser Materialien durch eine ausgeprägte Dynamik des Schuhs. Der Schuh ist zwar jetzt schwerer als er war, allerdings wirkt sich dies nicht auf das Gesamtgefühl der Gelenkigkeit aus . Der Grund dafür sind diese durchdachten, zusammenwirkenden Systeme und Technologien. Im Grunde genommen kann man also sagen, dass der Schuh allgemein stabiler, beständiger und sicherer als je zuvor ist.
Die aggressivste Sohle
Die Sohle wird bei dieser Sandplatz-Version durch ein stark aggressives Fischgrätenmuster mit unterschiedlich großen und breiten Blättern gebildet. Vor allem die Tiefe des Musters. Diese beträgt 4 mm! Dies ist im Vergleich zur Konkurrenz absolut einzigartig.
Zum Vergleich: Die letztens rezensierten Lacoste AG-LT23 Ultra Clay hatten ein Muster, dessen Tiefe nur 2,3 mm betrug, was ein bisschen erbärmlich ist. Meine beliebten Wilson Kaos Swift 1.5 Clay haben ein 3 mm tiefes Muster, was ich persönlich als goldenen Mittelweg betrachte und finde, dass es völlig reicht.
Für die Herstellung der Sohle wurde auch hier der beständige DuRubber Gummi verwendet, sodass es monatelang dauern wird, bis die Sohle abgenutzt ist. Ein kleiner Nachteil des ausgeprägten Sohlenmusters ist die Flexibilität der Sohle. Einzelne Blätter des Fischgrätenmusters neigen dazu, sich unter Druck zu verbiegen, anstatt sofort ohne Deformierung in den Untergrund einzuschneiden.
Es ist ein winziges, rein subjektives Gefühl, das der Großteil der Spieler gar nicht merken wird. Aber da ich die Möglichkeit habe, mehrere Paare Schuhe im Rahmen einer Saison zu testen, weiß ich, dass manche Sandplatzschuhe von der Konkurrenz in dieser Hinsicht einen besseren Eindruck machen.
Anwärter für Tennisschuhe des Jahres 2024
Mizuno hat ein wirklich vollwertiges Update ihres beliebtesten Modells von erstklassigen Turnierschuhen geschaffen. Ich wage es zu sagen, dass das neue Modell deutlich besser als die vorherige 5. Generation ist, die meiner Meinung nach nicht so sehr gelungen war.
Mizuno löste sich zwar von dem bewährten ultraleichten Design und brachte stattdessen einen mittelschweren Schuh hervor. Dies geschah allerdings zugunsten besserer Leistung auf allen Fronten. Der schuh ist relativ deutlich schwerer, als wir es bei diesem Modell gewohnt waren. Mehr Futter in Form von zusätzlichem Material resultierte aber in robusteren, stabileren und beständigeren Schuhen.
Der mediale Teil des Schuhs im Zehenbereich ist durch einen 3D-Solid-Gummiprotektor hervorragend gegen Risse geschützt.
Zugleich sieht man wieder auf ersten Blick ein Auge fürs Detail, erstklassige Materialien und eine sehr hochwertige Verarbeitung. Mizuno nimmt Innovation wirklich ernst und bemüht sich, die Leistungsgrenzen ihrer Produkte stets zu verschieben. Es ist eine der wenigen Firmen, bei denen ich sicher weiß, dass die Zufriedenheit der Kunden für sie die wichtigste Treibkraft ist.
Sollte ich einem begeisterten Tennisspieler oder einer Tennisspielerin auf Vereins- und Turnierebene Tennisschuhe für das Jahr 2024 empfehlen, dann würde ich ohne mit der Wimper zu zucken diese Mizuno Wave Exceed Tour 6 Clay empfehlen. Ein Beweis für deren Qualität ist die Tatsache, dass ich sie nach der Testphase behalten wollte. Ein Blick in meinen Tennisschuhschrank verriet mir jedoch, dass ein viertes Paar Tennisschuhe für mein Gewissen nicht zu verkraften wäre. Also ein anderes Mal, Mizuno behalte ich ein anderes Mal...
Vor- und Nachteile der Mizuno Wave Exceed Tour 6 Clay Tennisschuhe
- Spitzentechnologie und makellose Verarbeitung
- Ein perfekt ausgewogener Schuh - er ist weder zu leicht noch zu schwer
- Bequeme Schuhe sofort nach dem Anziehen, es ist nicht nötig, sie einzulaufen
- Bequeme und doch sehr empfindliche Federung
- Sehr gute Stabilität
- Hervorragende Traktion auf dem Sandplatz
- Sehr gute Atmungsaktivität
- Solide Beständigkeit
- Ziemlich deutlich schwerer als vorherige Modelle
- Der Hinterteil des Schuhs könnte für ein engeres Gefühl etwas geschlossener sein.
- Wegen der minimalistischen Zunge können die Schnürsenkel beim Festziehen einschneiden
- Manche Menschen könnte der engere Schnitt des Schuhs stören