So wählt man eine Laufjacke aus


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Wenn es dir ernst mit dem Laufen ist, dann ist sollte eine hochwertige Laufjacke zur Grundausstattung deiner Laufgarderobe zählen. Schau dir diesen Leitfaden an, mit dem du dich einfacher für die richtige Jacke entscheiden kannst.

Wen du nicht nur im Sommer und bei schönem Wetter laufen möchtest, dann musst du über kurz oder lang deine Laufgarderobe erweitern. Ein Kleidungsstück, das dabei nicht vergessen werden sollte, ist die Laufjacke.

Oberflächlich betrachtet könnte man glauben, dass eine Laufjacke einer Outdoor- oder Wanderjacke ähnelt, aber das ist ein Irrtum. Laufjacken sind auf die besonderen Anforderungen dieses Sports zugeschnitten – geringes Gewicht, Atmungsaktivität und Witterungsbeständigkeit. Während bei einer Wanderjacke mehr Wert auf Strapazierfähigkeit und Wärmehaushalt auch über längere Zeit gelegt wird, muss eine Laufjacke auch bei hoher Intensität Komfort und Funktionalität bieten.

Laufjacke

Wenn du gerade mit dem Laufen beginnst, aber regelmäßig läufst, dann solltest du über die Anschaffung einer hochwertigen Jacke nachdenken. Bist du schon ein erfahrener Läufer, dann sollte eine Laufjacke in deiner Laufgarderobe nicht fehlen. Es gibt verschiedene Arten von Laufjacken, darunter minimalistische Windjacken, Jacken mit und ohne Kapuze, wasserdichte Jacken und Laufwesten. Kurz gesagt, die Auswahl ist riesig. Aber keine Sorge, wir haben einen Leitfaden zusammengestellt, mit dem du dich in der schieren Menge an Produkten zurechtfinden kannst

Windjacke

Windjacken zählen zur Grundausrüstung für den Schutz gegen schlechtes Wetter. Wie der Name bereits impliziert, schützt sie vor Wind und leichtem Regen. Es gibt minimalistische Modelle ohne Kapuze, die sich durch ein geringes Packmaß und ein geringes Gewicht auszeichnen, sowie Modelle mit Kapuze, die einen besseren Schutz bei schlechtem Wetter bieten. Das bereits erwähnte Packmaß ist ein wichtiges Kriterium bei Windjacken, weil die Jacke leicht eingepackt und überallhin mitgenommen werden kann, ohne dass sie das Gesamtgewicht wesentlich erhöht oder sie viel Platz benötigt.

Damen-Windjacke

Herrenjacke mit Kapuze

Windjacken sind ideal für Laufsportler, die nicht im Hochgebirge unterwegs sind und denen es wichtig ist, sich „schnell und leicht“ zu bewegen. Dank ihrer hohen Atmungsaktivität (im Vergleich zu wasserdichten Jacken) sind sie für intensivere Laufeinheiten geeignet, bei denen ein schneller Abtransport der Feuchtigkeit vom Körper erforderlich ist. Gleichzeitig verfügen Windjacken über Technologien, die den Wind abhalten und helfen, die Körpertemperatur zu halten. 

Im Allgemeinen sind die Gründe dafür, eine Windjacke anstelle einer wasserdichten Jacke zu nutzen, vor allem das geringere Gewicht und das geringere Packmaß in Verbindung mit einem niedrigeren Preis. Es gibt zwar wasserdichte Jacken, die äußerst atmungsaktiv sind und ein geringes Packmaß haben, aber ihr Preis beträgt ein Vielfaches des Preises einer normalen Windjacke. Andererseits schützt eine Windjacke nicht vor starkem Regen.

Wasserdichte Jacke

Wasserdichte Laufjacken, die häufig aus Materialien wie Pertex Shield, Pertex Shield Air, GORE-TEX Active oder GORE-TEX SHAKEDRY bestehen, sind ein Kapitel für sich. Diese Materialien bieten einen ausgezeichneten Schutz vor Regen und sind gleichzeitig so konzipiert, dass sie über ein gewisses Maß an Atmungsaktivität verfügen. Wasserdichte Jacken verfügen über technische Merkmale wie versiegelte Nähte, wasserdichte Reißverschlüsse und ausgeklügelte Belüftungssysteme.

Trotz ihrer im Vergleich zu Windjacken geringeren Atmungsaktivität können moderne wasserdichte Jacken dank ausgeklügelter Materialien und Konstruktionsmerkmale die Körperfeuchtigkeit effektiv nach außen abführen. Das Packmaß dieser Jacken ist oft größer als das von Windjacken, aber dank des technischen Fortschritts gibt es heutzutage auch Modelle, die sich leicht verstauen lassen. 

Wasserdichte Jacke

Bei wasserdichten Jacken stößt man oft auf zwei Begriffe: Wassersäule und Atmungsaktivität. Das sind die beiden wichtigsten Angaben, anhand derer man die Qualität einer Jacke beurteilen kann. Zusammen mit dem Preis bilden sie eine Dreifaltigkeit, die in Wechselwirkung zueinander steht. Das bedeutet, dass eine besonders billige und wasserdichte Jacke wahrscheinlich nicht sehr atmungsaktiv sein wird. Wenn man andererseits eine Jacke sucht, die robust und gleichzeitig atmungsaktiv ist, wird diese teuer sein. Verstehst du, was ich meine?

Wassersäule

Die Wassersäule gibt an, wie wasserdicht eine Jacke (oder Hose) ist. Sie wird in Millimetern angegeben und ich verstehe, wenn dir das erstmal nichts sagt. Um zu verstehen, wie die Wassersäule ermittelt wird – stelle dir einen Laborzylinder ohne Boden vor. Der wird auf das entsprechende Material gestellt und mit Wasser gefüllt. In dem Moment, wenn das Wasser das Material durchdringt, wird die Höhe der Wassersäule gemessen und so erhältst du den Wert. Du verstehst es immer noch nicht? Dann anders: 

  • Bis 5000 mm – die Jacke schützt vor leichtem Regen. 
  • 5.000 bis 15.000 mm – mittlerer Regen für einen kurzen Zeitraum.  
  • 15.000 bis 25.000 mm – mittlerer Regen für einen längeren Zeitraum oder kurzer Starkregen. 
  • 25.000 mm+ – Starkregen, Unwetter, Armageddon …

Atmungsaktivität

Die Atmungsaktivität gibt an, wie groß die Wasserdampfdurchlässigkeit einer Jacke ist. Zwei Werte werden am häufigsten zur Angabe der Atmungsaktivität verwendet. Der erste, der sogenannte Wasserdampfdiffusionswiderstand, misst die Menge an Feuchtigkeit, die ein Material in 24 Stunden pro Quadratmeter (g/m2/24h) durchlassen kann, wobei ein höherer Wert eine bessere Durchlässigkeit bedeutet. Alternativ bezeichnet der Wasserdampfdurchgangswiderstand Ret (m2.Pa.W-1) den Widerstand, den ein Material gegenüber Feuchtigkeit bietet. In dem Fall deutet ein niedrigerer Wert auf bessere Feuchtigkeitsdurchlässigkeit eines Materials hin. Das sagt dir auch nicht viel? 

  • Bis 8.000 g/m2/24h – die Jacke ist bei leichtem Gehen atmungsaktiv.  
  • 8.000 bis 20.000 g/m2/24h – bei geringer Laufintensität wirst du nicht schweißnass. 
  • 20.000 bis 40.000 g/m2/24h – die Jacke hält dich auch auf mittleren intensiven Läufen trocken. 
  • 40.000 g/m2/24h und mehr – beste und teuerste Jacken auf dem Markt, in denen man auch bei hoher Intensität komfortabel laufen kann. 

Bei der Atmungsaktivität kommt auch der Transpirationsfaktor ins Spiel. Jeder Mensch schwitzt anders, was man bei der Kaufentscheidung beachten sollte.

Größe

Die Größe ist ein wichtiger Aspekt, der bei der Kaufentscheidung zu berücksichtigen ist. Jacken (insbesondere wasserdichte) sind oft nicht besonders dehnbar und eine zu kleine Größe kann beim Laufen hinderlich sein. Glücklicherweise sind Laufjacken in ihrem Schnitt an die spezielle Bewegung beim Laufen angepasst. Wenn du dich zwischen zwei Größen entscheiden musst, wähle die größere. Wenn du mit einem Laufrucksack läufst und die Jacke während des Laufs mehrmals an- und ausziehst, kann es eine gute Idee sein, sie gleich über den Rucksack zu ziehen. So musst du den Rucksack nicht jedes Mal abnehmen. Allerdings solltest du dann mit einer ausreichenden Größe rechnen.

Fazit

Die Wahl der richtigen Laufjacke ist entscheidend für den Tragekomfort und die Leistung beim Laufen bei unterschiedlichen Wind- und Wetterbedingungen. Ganz gleich, ob du eine leichte Windjacke zum Schutz vor dem Wind oder eine robustere wasserdichte Jacke fürs Laufen im Hochgebirge benötigst – bei der Auswahl solltest du aufs Material, den Schnitt und die spezifischen Anforderungen deines Laufstils achten. Mit einer hochwertigen Jacke kannst du dir sicher sein, dass du nicht wegen schlechtem Wetter zu früh nach Hause zurückkehren musst.