Tennisschläger Head der Reihe Extreme sind wirklich extrem. Sie haben ein auffälliges Design und dank den speziellen Buchsen erzeugen sie einen extremen Spin.
Während das neongelbe Vorjahresmodell langsam ausläuft, kommt nun die neue verbesserte Version mit der Graphene 360+ Technologie auf den Markt. Es handelt sich nicht um völlig neue und revolutionäre Schläger. Außer verbessertes Graphit-Komposit gibt es Veränderungen eher in kleineren Details.
Eine absolute Neuheit gibt es allerdings – das Modell Tour. Das ist brandneu und in der Reihe Extreme finden wir es zum ersten Mal. In dieser Rezension schauen wir uns gerade das Modell Tour an und vergleichen es mit der meistverkauften Version MP. Zudem werden wir auch die schwerste Variante PRO checken.
Design, das dem Auge nicht weh tut
Das gelb-schwarze Vorjahresdesign der Schläger Head Extreme habe ich in meinem Umfeld erst in den letzten Monaten bemerkt, wenn der Preis auf ein vernünftiges Niveau gesunken ist. Das passiert immer, wenn ein neues Modell vor der Tür steht.
Die Schläger Extreme sind für manche viel zu auffällig. Sie ziehen die Aufmerksamkeit an und bei dem einen oder anderen erwecken sie vielleicht ein Misstrauen. Sind solche grelle Schläger überhaupt gut, oder sind sie gerade deswegen so auffällig, damit sie mit dem Design ansprechen, aber das Spielen mit denen nicht gerade der Hit sein wird? Ehrlich gesagt, das komplett gelbe Modell vom letzten Jahr war wirklich extrem und für manche beim Spielen sogar störend.
Das Design der neuen Schläger ist ein bisschen zurückhaltender. Die gelbe Farbe wurde im unteren Teil, ab der Hälfte des Halses bis zum Griff, erhalten. Der Schlägerkopf ist grau, bis grau-blau oder silber und zwar in einer matten Ausführung. Die Aufschriften auf dem Schlägerkopf sind gelb, auf dem Hals sind sie in graue Farbe invertiert worden.
Trotz der Abdämpfung der Farben sind die Schläger immer noch sehr auffällig und mich persönlich erinnern sie eher an ein Kinderspielzeug. Eine besondere Künstlichkeit und Luftigkeit des Materials merkt man beim Anfassen. Wenn Sie den Schlägerhals streicheln, raschelt er und gefühlsmäßig wirkt er leicht und hohl.
Falls Sie glänzende, glatte und rutschige Materialien mögen, werden Sie bei diesen Schlägern enttäuscht sein. Genauso künstlich wirken auch die blauen Tennisschläger Head Instinct. Ich sage nicht, dass es falsch ist, aber es kann in dem einen oder anderen das Gefühl hervorrufen, dass es sich um ein minderwertiges Material handelt, was definitiv nicht der Fall ist.
Spinen was das Zeug hält
Extremer Spin ist das Hauptverkaufsargument der Schläger Extreme. Die Technologie Spin Grommets ist durch extra breite Buchsen im oberen Kopfteil gebildet – konkret handelt es sich um sechs Buchsen. Die sind so breit, dass Sie locker zwei Saiten mit einem Durchmesser von 1,25 mm durchschieben könnten.
Interessant ist, dass die Buchsen beim Modell PRO erheblich enger und eigentlich gar nicht so extrem sind.
Die Technologie der Spin-Buchsen ist auch in die Schutzkappe des Schlägerkopfes integriert. Während in normaler Schutzkappe nur Löcher gebohrt sind, sind hier diese Öffnungen über den vier Spin-Buchsen rundherum ausgeschnitten und nur an zwei kleinen Stellen zur Kappe befestigt. Dank dem können sie sich der Bewegung der langen Saiten im mittleren Bereich anpassen. Um wie mehr Bewegung haben die mittleren Saiten, umso mehr Spin erzeugen sie.
Das Spielchen mit den Buchsen wurde auch auf die kurzen Saiten übertragen, wo Sie gleich 12 rechteckige Buchsen finden. Die haben die Aufgabe, die langen Saiten in der Bewegung hoch und runter zu hindern und gleichzeitig eine deutlichere Spannung zu ermöglichen. Das Ergebnis ist eine größere energetische Explosivität und höherer Komfort auch bei Verwendung von harten Polyester Saiten.
Diese beiden Technologien sind keine Neuheit im Design der Schläger und waren bereits im Vorjahrmodell zu finden. Die wichtigste Neuheit ist das in der eigentlichen Rahmenkonstruktion verwendete Graphene 360+. Der Schlägerkopf wird dank den zusätzlichen spiralförmigen Fasern Unten und an den Seiten besser stabilisiert.
Das bewirkt eine bessere Energieübertragung und ein saubereres Gefühl beim Ballaufprall. Einfach gesagt bekommen Sie im Vergleich zur älteren Technologie Graphene 360 ohne Plus eine etwas höhere Präzision und besseres Gefühl.
MP für die Massen
Modell MP wird, bei der erfahrenen Öffentlichkeit und das sowohl von der Seite der Klubamateure, auch von der Seite der Junioren mit Turnierambitionen, traditionell zu den beliebtesten Rahmen zählen.
Parametertechnisch ist der absolut gleich wie das letzte Modell – reines Gewicht ohne Besaitung 300 g, Ausbalancierung bei 325 mm, also von allen drei Leistungsmodellen am meisten in den Kopf ausbalanciert. Die Kopfgröße beträgt traditionell 645 cm2.
Saitenmuster ist 16x19, wobei es sich um die offene Variante handelt. Was bedeutet das? Die Saiten sind mehr in die Seiten gezogen, vergrößern den Sweetspot und ermöglichen maximalen Spin. Im Vergleich zu den Modellen Tour und PRO, die eine hohe Besaitungsdichte haben, erzeugt die MP Version eindeutig den meisten Spin.
Auf dem gleichen Stand wie letztes Jahr ist auch die Rahmenbreite geblieben 23-26-21 mm. Somit ist der Rahmen ordentlich robust und dämpft gut die Vibrationen.
Obwohl die Parameter des MP Modells exakt gleich sind wie letztes Jahr, hat das neue Material Graphene 360+ weitere Werte verändert, die für das Spielgefühl sehr wichtig sind.
Die Steifheit des Rahmens ist von vorjährigen 63 RA auf aktuelle 66 RA gewachsen. Für Anhänger des traditionellen härteren Spielgefühls ist dies eine gute Nachricht. Der härtere Rahmen überträgt mehr Informationen in die Hand, die der Spieler nachfolgend zu seinen Gunsten nutzen kann.
Was wiederrum leicht gesunken ist, ist der Wert des Schwunggewichts, das aktuell bei 325 liegt, wobei das letzte Modell diesen Wert um 3 Punkte höher hatte. Das heißt also, dass die Bälle von aktuellem MP Modell nicht so fliegen werden, wie vom älteren Bruder. Allerdings handelt es sich hier um einen sehr geringen Unterschied, den Sie wieder in einer bisschen mehr greifbarer Kontrolle des Schlägers und besserer Wendigkeit merken werden.
Unter dem Strich ist das diesjährige MP Modell ein bisschen präziser und ermöglicht fortgeschrittenen Spielern eine kräftige Ballrotation mit einem sehr guten dynamischen Potential.
Wie lässt es sich mit MP spielen?
Alle drei Testschläger wurden vom Hersteller mit einer neuen Spin-Saite Head Lynx Tour 1,25 mm bespannt. Diese sechs-eckige ko-Polyester Saite bietet einen sehr guten Zugang zum Spin, eine hervorragende Kontrolle, Präzision und eine solide Erhaltung der Spannung. Für die Schläger Head Extreme ist sie wunderbar geeignet und ist nicht zu teuer.
Bereits von den ersten Schlägen mit dem MP Schläger an kann ich sagen, dass es sich um einen angenehmen Power-Rahmen handelt, der selbst eine hohe Energiemenge generiert. Der Schläger ist im Schwung flink und die Spinschläge sind wirklich deutlich.
Ab und zu, wenn Sie es mit dem Spin, wie Rafael Nadal, übertreiben, fliegt der Ball unerwartet hoch über das Netz, um später wie von der Zauberhand auf der Grundlinie zu landen. Es ist, als wenn Sie den Ball auf die Saiten einhaken und wie ein Fischer beim Angeln in den Court auswerfen. Der Ball bleibt einfach auf den Saiten ein bisschen länger als gewöhnlich, presst sich tief in die Besaitung ein und die schleudert ihn hoch über das Netz.
Es gibt einen kleinen Nachteil – für die Spieler mit einem geraden Spielstil kann so ein Topspin kontraproduktiv sein, weil dadurch das gesamte Spieltempo verlangsamt wird. Ab und an wurde auch ich durch einen mächtigen Spin überrascht, weil ich den Ball nicht in so eine starke Rotation bringen wollte.
Falls Sie aber wissen was Sie wollen und falls das was Sie wollen der Spin ist, ist das MP Modell eine unschlagbare Rotationsmaschine. Es funktioniert sehr gut auch mit der umgekehrten also der unteren Rotation. Slices und auch Volleys sind mit diesem Modell sehr angenehm und einfach.
Am Netz ist das MP Modell das bequemste aller drei getesteten Schläger und der Ball fliegt von ihm beim einfachen Hinhalten oder Blockieren am besten. Es ist nicht nötig sich in den Schlag stark mit dem ganzen Körper zu legen, der Schläger leistet auch in kritischen, defensiven Situationen seine Arbeit.
Beim Aufschlag gewinnen Sie wieder den Vorteil in der Ballrotation, aber Vorsicht bei der letzten Phase des Aufschlags, in der Sie den Ball mit dem Handgelenk zum Boden drücken müssen. Im Vergleich zu den anderen Modellen ist es mir öfters passiert, dass der Ball beim Aufschlag ca. 20 cm hinter der Linie gelandet ist.
Ein schön rotierter Aufschlag, hoch über dem Netz wird vor allem Gegner mit beidhändiger Rückhand ins Schwitzen bringen, bei der es nicht so einfach ist den kräftigen Absprung zu verarbeiten. Falls Sie Kick Aufschlag, also einen Aufschlag mit einer kombinierten Rotation beherrschen, werden sich auf dem Tennisplatz große Sachen abspielen und der Physiotherapeut der retournierenden Gegner wird wieder mal mit ausgerenktem Rücken zu tun haben.
+ Vorteile des Modells MP
- Maximaler Spin
- Einfache Energie und Wendigkeit
- Hervorragende Dynamik und Kontrolle
- Perfekte Slices
- Ballrotation beim Aufschlag
- Nachteile des Modells MP
- Vermisst bessere Präzision
- Ab und an überspinte Schläge
Greif zu Head Extreme MP »
Tour, die Turnierneuheit
Modell Tour ist ein brandneuer Nachwuchs in der Schlägerfamilie der Extreme Reihe. Und es ist nicht nur ein anders ausbalanciertes Modell, sondern ein nagelneuer Rahmen mit einer dünneren Konstruktion, als die Modelle MP und PRO haben.
Bereits die Parameter dieses Schlägers fordern förmlich zu einem aggressiven Turnierspiel auf. Schauen Sie selbst. Reines Gewicht ohne Besaitung beträgt schöne 305 g, Ausbalancierung in die Hand auf 315 mm macht aus diesem Schläger ein unglaublich wendiges Spielzeug. In dieser Gewichtsklasse ist es wahrscheinlich der wendigste Schläger, den ich je getestet habe.
Bei der Kopfgröße fängt es an interessant zu sein. Die beträgt lediglich 630 cm2 und dank dem ähnelt der Rahmen mit seinem Spielverhalten den Schlägern der Head Radical Reihe.
Das Saitenmuster ist auch 16x19, allerdings handelt es sich in diesem Fall um eine dichte Variante, bei der die Saiten in der Mitte dichter aneinander liegen und den Spiel allgemein präziser machen. Dank dem wird der bereits kleinere Sweetspot noch ein bisschen verkleinert, was bedeutet – erheblich erhöhte Präzision und Schlagführung.
Auch was die Breite angeht hat der Rahmen abweichende Parameter und mit seinen 22-23-21 mm ähnelt er den traditionellen Schlägerrahmen, wie wir sie von Früher kennen.
Ein bisschen überraschend sind beim Tour Modell niedrigere Werte sowohl bei der Rahmenhärte, die bei 65 RA liegt, und vor allem beim Schwunggewicht, das „nur“ 318 Punkte zeigt. Das ist sogar eine niedrigere Zahl, als beim leichteren MP Modell der Speed Reihe, oder beim gleich schweren Prestige Tour Schläger. Dabei gilt in der Praxis am meisten, um wie schwererer Rahmen, umso höheres Schwunggewicht.
Für die, die nicht wissen, was sie sich unter dem Schwunggewicht vorstellen sollen, es ist ein Wert, der viel darüber aussagt, wie es sich mit dem Schläger spielen lässt. Im Prinzip gilt, um wie höheres Schwunggewicht der Schläger aufweist, umso weniger Schwunggewicht muss der Spieler generieren um die gleiche Schlagkraft zu erreichen.
Anders gesagt, ein Schläger mit höherem Schwunggewichtwert spielt den Ball bei vergleichbarem Schwung, mit höherer Energie ab. Gleichzeitig sind Schläger mit einem höheren Schwunggewicht üblicherweise stabiler und weniger auffällig auf Vibrationen oder Verdrehen des Rahmens beim Schlag außerhalb des Sweetspots.
Wie lässt es sich mit dem Tour Modell spielen?
Es ist wie Tag und Nacht. Der Unterschied ist so erheblich, dass die Tour Version nur sehr wenig mit dem leichteren MP Modell gemeinsam hat. Der Tourschläger verhält sich in der Hand wie eine überwachsene Fliegenklatsche. Dieser Schläger ist so wendig, dass Sie mit ihm alles und jederzeit machen können.
Der größte Unterschied im Vergleich zu den MP und PRO Modellen ist in der Präzision, Kontrolle und geradlinigem Spielstil. Sobald Sie einen Schlag setzen und den Ball mit der Mitte des Schlägers treffen, fällt er genau auf die Stelle, die Sie beabsichtigt haben.
Unterschiedlich ist auch das Verhalten des Schlägers. Der Klang des Schlägers ist mehr „holzartig“ und viel lauter. Beim Aufprall des Balls nehmen Sie mehrere Informationen auf und wissen genau, ob Sie den Ball richtig getroffen haben. Andersrum kämpft der Schläger mit einer leicht verschlechterten Stabilität.
Kleinerer Sweetspot bedeutet niedrigeren Komfort und erhöhte Ansprüche auf eine präzise Technik und richtige Schlagdurchführung. Es handelt sich nicht mehr um einen Schläger für fortgeschrittene Klubamateure, sondern für sehr gut spielende Turnierspieler, die sich bei jedem Schlag richtig ins Zeug legen.
Am Netz verhält sich der Schläger auch anders als das MP Modell. Die Wendigkeit des Schlägers ist exzellent, Volleys sind direkt und durch das typische Klacken begleitet. Schnelle Volleys, nah am Körper schaffen Sie mit Links. Andersrum Volleys vor allem niedrig unter dem Netz sind bisschen schwieriger zu spielen. Aber alles, was sich über dem Netz befindet, räumen Sie mit diesem Rahmen sehr einfach ab.
Nur Vorsicht bei der Volleylänge. Die Bälle fliegen nicht so leicht von dem Schläger, wie beim MP Modell und es ist nötig eigene Energie aufzubringen.
Beim Aufschlag erfreut dieser Schläger mit seiner Präzision und gerader Trajektorie. Im Vergleich zur MP Version ist beim Tour Modell der Spin Verlust sehr deutlich. Man könnte fast sagen, dass es sich nicht um einen Spinschläger der Extreme Reihe handelt. Damit muss man aber von Anfang an rechnen. Alles hat seinen Preis. Es ist nicht möglich einen präzisen, rasanten Schläger zu haben, der Spins ohne Ende raushaut.
Die Version Tour ist somit ideal für Turnierspieler, vor allem der jüngeren Kategorie der Nachwuchsspieler, die einen dynamischen, präzisen und sehr wendigen Schläger brauchen, geeignet. Für die Doppel Spezialisten ist es auch eine gute Wahl. Auch unter erfahrenen Frauen wird der Schläger bestimmt seine Anhängerinnen finden, da es nicht einfach ist so einen wendigen und dabei präzisen Schläger zu finden.
+ Vorteile des Modells Tour
- Sehr präzise Schläge
- Erstaunliche Rahmenwendigkeit
- Sehr einfacher Schwung
- Schnelle und direkte Ballführung
- Präziser Aufschlag und energischer Volley
- Nachteile des Modells Tour
- Könnte mehr Spin vertragen
- Schlechtere Rahmenstabilität
- Kleinerer Sweetspot
Greif zu Head Extreme Tour »
Version PRO für starke Männer
Noch bevor ich das Abschlussresümee ausspreche, möchte ich am Rande das Modell PRO erwähnen. Es handelt sich vom Spielverhalten her um einen Hybrid zwischen den Versionen MP und Tour.
Er wiegt mächtige 315 g ohne Besaitung, was 5 g mehr als das Vorjahrmodell ist. Die Rahmenausbalancierung ist gleich wie im Vorjahr, also bei 315 mm, Breite ist auch gleich geblieben und die Rahmenhärte zeigt gleichlautende 64 RA. Der Schlägerkopf hat 645 cm2 und das einzige, was sich seit letztem Jahr verändert hat ist ein dichteres Besaitungsmuster 16x19 für ein präziseres Spiel.
Das Schwunggewicht ist aber wiederrum gesunken und zwar auf 325 (von 331), was ein gleiches Wert, wie beim erheblich leichteren Modell MP ist. Aus diesem Grund kam mir die Version PRO in der Hand wie der Dicke vor, der die Rasanz und grobe Kraft vermisst, die die Rahmen dieses Gewichtes üblicher Weise besitzen.
Der Schläger macht Sie schnell müde und es bringt nicht viel Neues in Ihr Spiel. Es ist also reine Sache Ihrer physischen Bereitschaft und Kraft. Falls Ihnen die Modelle MP und Tour in der Hand viel zu leicht vorkommen, dann greifen Sie nach der PRO Version. Sie bekommen einen Kompromissschläger, der das Beste aus beiden Welten mitbringt – Solide Präzision und Spin. Es gibt aber keinen Bereich in dem er, sowie die Modelle MP und Tour, heraussticht.
Abschlussempfehlung zu den Schlägern Head Graphene 360+ Extreme
Sind die neuen Schläger Head der Extreme Reihe wirklich immer noch die berühmten Spin Maschinen? Ja und nein. Es kommt darauf an, welchen Sie wählen.
Garantiert besten Spin und allgemein bestes Verhältnis zwischen einfacher Dynamik, Kontrolle und Präzision bietet das MP Modell. Das würde ich in dem Fall wählen, wenn Sie fortgeschrittener, bis erfahrener Klubspieler sind, für den das Spaß am Tennis immer noch wichtiger ist, als um jeden Preis zu gewinnen und ein Turnier nach dem anderen mitzumachen.
Das Model MP erfreut vor allem Spieler mit einem Erhaltungsspielstil von der Grundlinie, die den Gegner gerne mit den Spinschlägen und dem ständigen Hinausjagen aus dem Tennisplatz kaputt machen.
Ich muss zugeben, dass mich das brandneue Tour Modell ein bisschen überrascht hat. Es ist faktisch ein ganz anderer Schläger. Präzise, sehr wendig, geradlinig und schnell. Er hat das Potential aggressiv spielende Tennisspieler anzusprechen, die einen abwechslungsreiches Tennis mögen und ziemlich regelmäßig, ohne lange zu Zögern ans Netz gehen.
Das, was der Schläger an Präzision gewonnen hat, hat er am Spin und einfach verfügbarer Kraft verloren. Mit diesem Schläger sollten Sie sich in die Schläge ordentlich legen. Gleich nach dem Absprung geschlagene Vorhände und ein präziser Aufschlag schmeicheln diesem Rahmen.
Dank der unschlagbaren Wendigkeit ist es eine sehr interessante Wahl für „Einhänder“, die mit diesem angenehm ausbalancierten Rahmen jede Situation leicht meistern werden. Mit diesem Schläger können Sie locker drei Stunden die Bälle schmettern und werden immer noch ausreichend Kraft für das nächste Match haben.
Den Junioren und Frauen, die auf Turniere fahren und einen präzisen und wendigen Schläger wollen hat er einiges zu bieten. Dazu gibt es noch ein großes Potential in Form von einer nachträglichen Ausbalancierung mittels Bleibänder im Bereich des Schlägerkopfes.
Die schwerste Version PRO kann ich nur einem reifen Spieler in einer sehr guten physischen Verfassung empfehlen. Meiner Meinung nach ist es von diesen drei Modellen das, das den kleinsten wow Effekt, sprich Mehrwert bietet. In diesem Fall spricht nur die Präferenz beim Gewicht eine Rolle.
Ansonsten ist der Schläger durchschnittlich präzise, Spin ist im Vergleich zu Modellen MP und Tour auch durchschnittlich. In diesem Fall kommt mir das Vorjahrmodell PRO interessanter vor. Es hatte zwar 5 g weniger, dafür hatte der Schläger aber mehr Rasanz und Spin.
Egal, für welches Modell der verbesserten Extreme Reihe Sie sich entscheiden, denken Sie daran, dass es gut ist, sich zu diesem auffälligen Schläger auch einen entsprechenden Bag zu besorgen, damit auf dem Tennisplatz optisch alles stimmt.
Greif zu Head Graphene 360+ Extreme »
Entdecke unsere Tennis-Rezensionen...